An den Regionenmeisterschaften Ost in Zürich springt Lena Bischofberger im Dreisprung genau zwölf Meter weit und erfüllt die Limite für die EYOF, eine Art Olympische Spiele für die Europäische Jugend.  

Nun ist es vollbracht. Ein lang gehegtes Ziel geht am letzten Tag der Limitenphase erfolgreich in Erfüllung. Die 17 jährige Oberreggerin erreichte am letzten Sonntag genau die Weite im Dreisprung, die eine erste und wichtige Bedingung erfüllt, um an den 15.European Youth Olympic Festival (EYOF) an den Start zu gehen. Eine weitere Bedingung erfüllt sie auch, weil sie die beste U18-Dreispringerin der Schweiz ist. In gewissen Disziplinen erfüllten mehrere Athletinnen die Limite, aber nur eine Person pro Disziplin kann selektioniert werden. In den nächsten Tagen entscheidet nun Swiss Olympic, wer von den Schweizer U18-Athletinnen und Athleten, welche eine Limite erzielt haben, einen der 28 Quotenplätze erhält.  

Positive Einstellung und Vertrauen in sich

In Zürich nutzte die Athletin vom KTV Altstätten die idealen Bedingungen für die Erfüllung ihres Zieles, im Schweizer Dress an einer internationalen Meisterschaft an den Start zu gehen. Nach ihrem letztjährigen Gewinn der Silbermedaille an den U18-Schweizer Meisterschaften in Frauenfeld, wo sie mit 11.25m erstmals über elf Meter sprang, wurde die mögliche Erfüllung dieser Limite erstmals in Betracht gezogen. Nach einem intensiven und fast perfekt laufenden Wintertraining, steigerte sie ihre Indoor-Bestweite auf 11.69m. Damit wurden die zwölf Meter immer konkreter. Nach einem ersten Wettkampfblock im Mai kam sie, wiederum in Frauenfeld, bis auf neun Zentimeter an die Limite heran. Auch der zweite Wettkampfblock im Juni verlief ideal, so dass sie letzten Sonntag im entscheidenden Moment diese Limite erreichen konnte. Neben ihrer grossen Freude für den Sport und ihrem Trainingsfleiss, ist dies eine weitere Qualität, welche die erst 17jährige Athletin auszeichnet.  

Nahe am Kantonalrekord

Lena Bischofberger hatte am Sonntagnachmittag nicht immer die einfachsten Bedingungen. Ideal waren das schöne Wetter und die Wärme. Schwierig war der wechselnde Wind. So hatte sie fast immer die schlechtesten Windverhältnisse, sprich Gegenwind. Nach 11.50m, liess sie sich 11.56m und 11.53m schreiben und lag sogar auf Rang 2. Sie liess sich davon nicht beirren, immer mit dem Wissen, es braucht nur einen einzigen perfekten Sprung. So setzte sie im vierten Versuch alle ihre Fähigkeiten ein, traf den Balken optimal, riskierte in den drei Teilsprüngen Hop, Step und Jump alles und sprang punktgenau auf 12m. Ein kurzes Abwarten auf die Windmessangabe (0.0) und dann explodierte eine riesige pure Freude. Die Emotionen waren so gross, dass es schwierig war, dies in den letzten beiden Sprüngen noch zu toppen. Es folgten die Sprünge auf 11.73m und 11.63m und bestätigte die Tatsache, dass es nur einen einzigen perfekten Sprung in einem Wettkampf braucht, um obenaus zu schwingen. Nun liegt sie nur noch zwölf Zentimeter hinter dem U18-Kantonalrekord von Alina Tobler.  

Entscheid am 5. Juli

Mit dem Wissen, dass der U18-Schweizermeisterin an den Regionenmeisterschaften West kein Exploit gelang (11.68m), stieg sie erleichtert und glücklich zum ersten Mal als Regionenmeisterin Ost auf das oberste Podest. Genau zwei Jahre nachdem sie auf dieser Sportanlage exakt zehn Meter weit sprang, war das Sihlhölzli wiederum Schauplatz für die Premiere auf exakt zwölf Meter. Am Freitag 5. Juli entscheidet das Swiss Olympic Komitee, ob Lena Bischofberger vom 21. bis zum 27. Juli 2019 in Baku (Aserbaidschan) im Schweizer Nationaldress an den Start gehen kann. Die sehr guten Leistungen der weiteren Rheintaler Athletinnen und Athleten folgen in einer nächsten Ausgabe.