Hamsteris Blick zurück – 1988

Die Ausgabe 2020 des GESA-Cups musste aus bekannten Gründen abgesagt werden. Über den Ausgang verschiedener Disziplinen zu orakeln, ist auch obsolet geworden. Doch unser Hamsteri kann den Blick nicht nur in die Zukunft schweifen lassen, sondern auch von zahlreichen vergangenen Highlights berichten.

1988 – Flugwetter

Viele Aspekte machen den GESA-Cup zu einem einzigartigen Anlass: Die Wettkampfform, die Wettkampfanlage, die GESA-Stafette, das mitfiebernde Publikum, das Zusammenspiel von Ehrgeiz und Lockerheit, die Tatsache, dass auch viele Athletinnen und Athleten den GESA-Cup beleben, obwohl sie während des Jahres keine Leichtathletik betreiben, sondern im Turnen, in der Gymnastik oder im Polysport zuhause sind. Obwohl es so viele verschiedene Bereiche sind, die das Gesamtbild ausmachen, bleibt die Austragung 1988 vor allem wegen eines Faktors in Erinnerung: Leistungsorientiert Höhenflüge

2.10m – Ein Rekord für die Ewigkeit

29 teilnehmende Teams machen den 15. GESA-Cup 1988 zum zweitbestbesuchten GESA-Cup der Geschichte. Und aus dieser Fülle an Talent und Potenzial werden auch absolute Topleistungen geboren. Eine davon erbringt Urs Kobelt vom Siegerverein TV Diepoldsau. Während seine Gegner allesamt spätestens bei 1.96m scheitern, lässt sich Kobelt vom frenetischen Publikum in andere Sphären katapultieren. Seine Siegerhöhe von 2.10m ist bis heute auf der GESA ein unangetasteter Rekord. Er selbst kann in den darauffolgenden Jahren noch weitere fünf Siege einheimsen, jedoch ohne dabei sein Husarenstück von 1988 zu wiederholen.

1988 wird aber nicht nur hoch gesprungen, sondern auch weit gestossen und schnell gelaufen. Bob-Doppelolympiasieger Gustav «Gusti» Weder drückt die 7.26kg schwere Kugel zum damaligen GESA-Rekord von 14.33m. Nur drei Herren sollten in der Geschichte des Anlasses noch weiter stossen. Auch der 1000 Meter Lauf von 1988 bleibt in Erinnerung. Timi Szacsvay, LC Vaduz, setzt sich 2’36.31min gegen die Oberrietner Konkurrenz durch. Er ist bis heute der fünftschnellste Läufer über die drei Rasenrunden. Die 1000 Meter Teamwertung entscheiden aber die Athleten des TV Oberriet für sich. Rolf Saxer, Urs Mattle und Martin Steger holen mit einem 2’38.39min Schnitt die meisten Punkte. Nur der KTV Altstätten sollte je einen besseren Schnitt zustande bringen. Zum Vergleich: Wir müssen bis ins Jahr 2006 zurückgehen, um mit Lukas Ebneter vom TV Teufen auf der Liste überhaupt einen Läufer zu finden, der eine 2’38er Zeit erreichte.

Yvonne Hasler fliegt

Die Damen stehen den Herren an diesem 12. Mai 1988 in nichts nach. Der LC Vaduz holt sich den siebten Sieg in Folge. Und zwar mit 10’868 Punkten – bis heute die zweitbeste Gesamtpunktzahl. Yvonne Hasler trägt massgeblich zu diesem Glanzresultat bei. Auch sie nutzt die gute Luft zu Höhenflügen und überspringt 1.75m. Dieser GESA-Rekord hat bis heute Bestand. Dass sie gleichzeitig den zweiten Rang im Kugelstossen holt und mit 11.50m immer noch die zehntstärkste Kugelstösserin der GESA-Cup Geschichte ist, zeugt von ihrer Vielseitigkeit. Ihre Teamkollegin, Jeannette Beck, stösst an diesem Tag noch weiter. Mit 12.28m steht sie an sechster Stelle der ewigen Bestenliste.

Topleistungen 1988:

2.10m Urs Kobelt, TV Diepoldsau I, Hochsprung -> bis heute GESA-Rekord
1.75m Yvonne Hasler, LC Vaduz, Hochsprung -> bis heute GESA-Rekord
60.41m
Bruno Longatti, TV Teufen, Speerwurf -> nur sechs Herren haben auf der GESA je weiter geworfen, einer davon ist Bruno selbst
14.33m Gustav Weder, TV Diepoldsau I, Kugelstossen -> nur drei Herren haben auf der GESA je weiter gestossen
12.28m Jeannette Beck, LC Vaduz, Kugelstossen -> nur fünf Damen haben auf der GESA je weiter gestossen

2’36.31min Timi Szacsvay, LC Vaduz, 1000m -> nur vier Herren sind auf der GESA je schneller gelaufen
2’38.30min TV Oberriet, 1000m Schnitt -> heute Dritte der ewigen Bestenliste
10’868 Punkte LC Vaduz, Gesamtpunktzahl Damen -> heute Zweite der ewigen Bestenliste

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