An Auffahrt, 9. Mai 2024, feiert der GESA-Cup sein Jubiläum auf der frisch renovierten Sportanlage in Altstätten. Bauliche Veränderungen und kreative Köpfe haben den Leichtathletikwettkampf seit 1974 geprägt und weiterentwickelt.

Wenn an Auffahrt die Sprinterinnen über den neuen Belag auf der Sportanlage GESA donnern und die Springer den zusätzlichen Platz beim Flug in die Sandgrube geniessen, profitieren sie von einer jahrzehntelangen Entwicklung von Infrastruktur und Wettkampf. Dass diese zwei Bereiche eng verknüpft sind, zeigt das Beispiel des GESA-Cups deutlich. So wurde der Anlass dank der Eröffnung der Sportanlage gegründet, musste aufgrund einer Neusanierung 1992 das einzige Mal abgesagt werden und feiert heuer auf der renovierten Einrichtung sein 50. Jubiläum.

Hauptziel – Die Leichtathletik im Rheintal fördern

Drei Tage lang wurde im Mai 1971 in Altstätten gefeiert. Dank der nur wenige Jahre zuvor gegründeten Genossenschaft Erholungs- und Sportanlagen Altstätten (GESA), konnte der Bau des damals modernsten Sportzentrums des Rheintals realisiert werden. Auch eine Leichtathletikanlage gehörte dazu, was den Vorstand des KTV Altstätten auf eine Idee brachte. «In den Siebzigern sprach in Altstätten alles nur vom FC, die Leichtathletik war noch nicht präsent», erzählt Peter Pichler, Mitgründer des GESA-Cups und damaliger Präsident des KTV Altstätten. Dies sollte sich ändern und so wurde ein Leichtathletik-Teamwettkampf namens Rheintal Cup ins Leben gerufen. Vinzenz Candrian, Vorsitzender der Gesa, begeisterte sich für diese Idee, bot sich als erster OK-Präsident an und liess die Genossenschaft den Pokal spenden. Die einzige Bedingung, der Wettkampf sollte nach der Genossenschaft benannt und als GESA-Cup bekannt werden.

Kompromissbereitschaft führt zur Weiterentwicklung

Zu Beginn musste sich der GESA-Cup einiger Widrigkeiten erwehren und viele Spannungsfelder aushalten. Zu wenige Anmeldungen verhinderten die Entstehung einer Damenkategorie in den ersten zwei Jahren – zu viele Anmeldungen sorgten Ende der Siebziger dafür, dass ein Teil der Disziplinen ins Schulhaus Wiesental ausgelagert werden musste. Die Leichtathletik sollte Einzug in die Vereine erhalten, der Breitensport stand im Fokus – der professionell aufgezogene LC Brühl wollte aber einen Wettkampf mit Lizenzpflicht und homologierter Anlage, damit allfällige Rekorde auch zählten. Die Auffahrt bot sich als idealer Wettkampftag an – die Kirche forderte aber eine Verschiebung aufgrund des hohen Feiertages.

Dialog und Kompromissbereitschaft halfen dem GESA-Cup, sich zu etablieren und weiterzuentwickeln. Vieles sieht heute anders aus als vor 50 Jahren. «Damals gab es kaum Publikum auf der Zuschauerrampe», erinnert sich Gebhard Heeb, Mitinitiant und damaliger Oberturner des KTV Altstätten. Der Umbau der GESA 1992 verlieh dem Anlass nochmals einen Schub. Die Attraktivität für das Publikum stieg, die Abläufe wurden runder und schneller. Einen weiteren solchen Schub verspricht sich das aktuelle OK des GESA-Cups rund um Livio Zellweger natürlich auch von der diesjährigen Sanierung.

Und trotzdem soll sich nicht alles verändern, meint Gebhard Heeb: «Die familiäre Atmosphäre ist immer noch die gleiche. Dass ich Simon Ehammer am GESA-Cup eine Bratwurst verkaufen kann und er zwei Tage später in Götzis 8.45m im Weitsprung springt, macht den Anlass unglaublich sympathisch.»