Hamsteris Blick zurück – 2019

2019 – Hamsteris Blick zurück

Die Ausgabe 2020 des GESA-Cups musste aus bekannten Gründen abgesagt werden. Über den Ausgang verschiedener Disziplinen zu orakeln, ist auch obsolet geworden. Doch unser Hamsteri kann den Blick nicht nur in die Zukunft schweifen lassen, sondern auch von zahlreichen vergangenen Highlights berichten. Sein letzter Blick zurück lässt uns den letztjährigen GESA-Cup nochmals erleben

2019 – Nicht nur die Überflieger formen den GESA-Cup

Verschiedene Namen haben einzelne Abschnitte des GESA-Cups geprägt. Viele davon tauchten in den vergangenen Hamsteri-Rückschauen auf: Carmela Bellino mit insgesamt 17 Goldmedaillen, Manuela Kobelt mit mindestens einem Sieg in allen fünf Disziplinen, Yves Zellweger mit 20 Goldmedaillen, René Michlig mit 15 Siegen im Speerwurf oder Kevin Oeler mit 10 Siegen in Folge im Hochsprung. Ein Wettkampf dieser Art wird aber nicht nur von den Überfliegern geprägt. Die stillen Punktesammler, die Antreiberinner, die Coaches, die Organisatoren, die Helfenden, die treusten Vereine geben dem GESA-Cup dieses einzigartige Flair.

Seit 1994 im Kugelring anzutreffen

Als Beispiel für zahlreiche ähnliche Charakteren werden hier Natalie Fritz und Reto Ebneter herbeigezogen. Letzterer taucht 2001 mit zarten 16 Jahren zum ersten Mal in der Rangliste des GESA-Cups auf. Über die Jahre sammelt er tausende wichtige Punkte für den STV Marbach und treibt seine Teamkollegen vor und während des Wettkampfs mit unglaublicher Energie und Leidenschaft zu genialen Leistungen an. Ein Ende scheint nicht in Sicht, denn Reto erscheint bis zur Ausgabe 2019 jährlich als aktiver Athlet auf der GESA und liefert ab. Vier Disziplinen absolviert er und erarbeitet dem STV Marbach insgesamt 3’122 Punkte.

Ganz ähnlich, Natalie Fritz. Ihren ersten Auftritt am GESA-Cup erlebt das Publikum 1994. Jahrelang kann der STV Oberriet-Eichenwies auf ihre Dienste als Punktesammlerin, Podestbesteigerin, Motivatorin und Trainerin im Kugelstossen aber auch im Hochsprung zählen. 2017 stieg sie letztmals aufs Podest und verwies dabei eine 24 Jahre jüngere Teamkollegin auf Rang 4. Doch auch 2019 stösst sie wieder ihre Kugel am GESA-Cup und unterstützt ihren Verein mit dem 11. Rang.

Nicht nur Einzelpersonen beeindrucken mit ihrer hohen und spürbaren Präsenz – auch ganze Vereine tun dies. Der STV Lüchingen ist der treuste Gast der GESA-Cup Geschichte. Bis heute haben die Lüchinger keine einzige Ausgabe des Wettkampfs verpasst. Dies, obwohl nicht alle Vereinsmitglieder immer so glücklich über ihre 1000Meter-Lauf-Performance waren. Wie die Einteilung jeweils gehandhabt wird, bleibt bis heute ein sagenumwobenes vereinsinternes Geheimnis.

Gleich zwei GESA-Rekorde an einem Tag

Topleistungen werden 2019 ebenfalls erbracht – und wie. Bereits am Vormittag verzückt Riccarda Dietsche vom KTV Altstätten das Publikum mit einem sensationellen GESA-Rekord. Sie drückt ihr eigene GESA-Bestzeit über 100 Meter um über 20 Hundertstel nach unten und wird nach 11.85s gestoppt. In ihrem Sog zieht Teamkollegin Aylin Rudolph nach, läuft 12.16s und rangiert sich somit als zweitschnellste Sprinterin aller Zeiten ein. Da mit Alessia Omlin und Sarina Ammann vom KTV Oberriet noch zwei Athletinnen in die Top 6 der Geschichte vordringen, darf der 45. GESA-Cup als bisher schnellster GESA-Cup bezeichnet werden. Denn auch bei den Herren werden geniale Zeiten gestoppt.

Der Dritte der U20-Weltmeisterschaften im Zehnkampf, Simon Ehammer, verpasst mit 10.96s den GESA-Rekord über 100 Meter nur um sieben Hundertstel. Mit der Wut im Bauch holt der das Verpasste wenig später nach und knackt den 24-jährigen GESA-Rekord über die 110 Meter Hürden. Seine 13.86s bringen ihm das Goldvreneli und eine weitere Goldmedaille ein. Eine weitere Goldmedaille, da Simon Ehammer nebst dem Sprint und den Hürden auch gleich noch den Weit- und den Hochsprung gewinnt. Das Ausnahmetalent tritt viermal an und holt sich viermal den Sieg – eine einzigartige Performance.

Ein bisschen im Schatten der GESA-Rekorde werden an diesem 30. Mai 2019 weitere geniale Auftritte gezeigt. Nicole Höhener (TV Teufen) und Lea Herrsche (KTV Altstätten) liefern sich einen packenden Kampf im Weitsprung auf höchstem Niveau. Nicole Höhener entscheidet den Wettkampf mit 5.69m schliesslich für sich und verdrängt damit Lea Herrsche – die 5.53m springt – auf den vierten Rang der ewigen Bestenliste. Sarina Ammann gewinnt mit 1.69m überlegen den Hochsprung und Samuel Staub (TV Herisau) mit 15.30m fast so überlegen das Kugelstossen.

Die Überflieger, die Motivatoren, die stillen Punktesammlerinnen und die Antreiberinnen sorgen gemeinsam dafür, dass der TV Teufen bei den Herren und der KTV Altstätten bei den Damen den Wanderpokal nach vier Jahren Abstinenz wieder zu sich nach Hause holen dürfen.

Topleistungen 2019:

11.85s Riccarda Dietsche, KTV Altstätten, 100m -> GESA-Rekord
13.86s Simon Ehammer, TV Teufen, 110m Hürden -> GESA-Rekord
10.96s Simon Ehammer, TV Teufen, 100m -> nur drei Herren sind auf der GESA je schneller gelaufen
5.69m Nicole Höhener, TV Teufen, Weitsprung -> nur zwei Damen sind auf der GESA je weiter gesprungen
7.39m
Simon Ehammer, TV Teufen, Weitsprung -> nur Yves Zellweger ist auf der GESA je weiter gesprungen
1.69m Sarina Ammann, STV Oberriet-Eichenwies, Hochsprung -> nur vier Damen sind auf der GESA je höher gesprungen
1’42.63min Lea Hungerbühler, STV Marbach, 600m -> nur sieben Damen sind auf der GESA je schneller gelaufen
12.23s KTV Altstätten Damen, 100m Schnitt -> deutlich beste Teamleistung aller Zeiten (bisher 12.54s)
4 Goldmedaillen Simon Ehammer, 100m, 110m Hürden, Hochsprung, Weitsprung

zur Gesamtrangliste